Die Alte Synagoge befindet sich nur einige Gehminuten von der Großen Synagoge entfernt. Sie finden Sie versteckt im Hinterhof eines Hauses im Smetana-Park in der Nähe des Großen Theaters. Bei einem Rundgang durch die Stadt ist sie nicht auf den ersten Blick zu sehen. Vor Kurzem wurde die Alte Synagoge komplett renoviert und es wäre schade, sie nicht zu besichtigen.
Öffnungszeiten
Juli–August
Sonntag–Donnerstag 10:00–17:00
Freitags, Samstags und an jüdischen Feiertagen geschlossen.
Außerhalb der Saison nur nach Absprache (zoplzen@zoplzen.cz)
Eintritt
Erwachsene 70 CZK
Kinder bis 10 Jahre frei
Kinder 10‒15 Jahre 40 CZK
GdB./Student/Senior 50 CZK
Familien 150 CZK
Gruppen (ab 15 Personen):
50 CZK / Person
Öffentlicher Verkehr
Adresse
Smetanovy sady 5
301 00 Pilsen
In der Region Pilsen lebten Juden schon seit dem 14. Jahrhundert. Eine Zeit lang gab es in Pilsen sogar fünf Synagogen, von denen heute nur noch zwei erhalten sind – die Große Synagoge und die Alte Synagoge. Die Alte Synagoge gilt als Wiege der modernen jüdischen Gemeinde, die in Pilsen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu wachsen begann. Ab 1939 wurde sie nicht mehr für religiöse Zwecke genutzt und das Gebäude begann zu verfallen. Bis zu ihrer Renovierung im Jahr 2014 konnte man meinen, es handle sich um ein uninteressantes, altes Gebäude. Das Gegenteil ist jedoch der Fall.
Anhand einiger Farbreste und zeitgenössischer Fotos war es möglich, den gesamten Innenraum mit der hölzernen Kassettendecke und den einmaligen beiden übereinander angeordneten Frauengalerien zu rekonstruieren. Gerade auf den Galerien können Sie anhand einer interessanten Ausstellung mehr über die jüdischen Bräuche und Traditionen sowie über die regionale Geschichte der Juden erfahren. In der Alten Synagoge befindet sich ein Thoraschrein, sie wird von der örtlichen jüdischen Gemeinde aktiv genutzt. Gelegentlich finden hier auch Konzerte und andere Veranstaltungen statt. Im Rahmen der Instandsetzungsarbeiten wurde auch das Haus des Schammes neben der Alten Synagoge renoviert.
Garten der Erinnerungen
Direkt neben der Alten Synagoge, an dem Ort, wo sich früher die Behelfssynagoge befand, die sog. Jüdische Schule, entstand im Jahr 2002 ein Mahnmal für die Opfer des Holocausts. Unter der Bezeichnung Garten der Erinnerungen finden Sie hier einen aus Steinen gestalteten Gedenkort. Auf jedem der Steine stehen der Name und das Geburtsdatum eines Opfers, die den nationalsozialistischen Judenmord nicht überlebt haben. Von den mehr als zwei Tausend im Januar 1942 vom Pilsener Hauptbahnhof nach Theresienstadt deportierten Menschen überlebten nur 204.