Und was bekommen Sie hier zu sehen?
Das Ethnografische Museum wurde nach dreijähriger Rekonstruktion wiedereröffnet und kann sich in seinem neuen Gewand durchaus einiger Sachen loben. Sie begeben sich auf eine faszinierende Exkursion in die weit zurückliegende und nahe Geschichte. In den Tiefen des Gerlach- und des Chotěšov-Hauses entdecken Sie eine weitläufige Ausstellung, welche die verschiedensten Lebensbereiche unserer Vorfahren und die hiesige Folklore betreffen.
Vom Dorf in die Stadt
Der erste Besichtigungsrundgang führt Sie durch die Entwicklung von Pilsen und Umgebung vom 19. bis zum 20. Jahrhundert. Sie erfahren, wie sich in dieser Zeit nicht nur die ländliche und städtische Umgebung verändert haben, sondern auch das Leben jedes einzelnen. Sie werden die Pilsener buchstäblich von der Wiege bis zum Grab begleiten. Sie tauchen in jeden Winkel des Alltags ein, der sich anfangs vor allem nach dem Kreislauf der Natur und der Kirche richtete – Arbeit, Spiel, Bräuche, Religion, Schule und Bildung, Reisen oder Wohnen.
Dank audiovisueller Informationstafeln können Sie das heutige und das frühere Aussehen von Pilsen und den angrenzenden Dörfern anhand eindrucksvoller historischer Fotos vergleichen. Sie erhalten Einblick in ein Dorfzimmer, eine Stadtwohnung, eine Apotheke mit medizinischen Geräten und ein Kolonialhaus.
Ernährung, Kleidung, Bräuche
Der zweite Besichtigungsrundgang – Ernährung, Kleidung, Bräuche – nimmt Sie mit in die Welt des Handwerks und Heimherstellung. Sie werden mit Techniken und Gegenständen bekannt gemacht, die z.B. in der Färberei, Lebkuchenbäckerei, Wachsherstellung, Schneiderei, Filzerei und vielen anderen Bereichen Anwendung fanden. Die Exposition widmet sich auch verschiedenen Lastern des Volkes wie der Alkoholbrennerei, der Herstellung von Schnupftabak und der Wilderei. Bei einem Spaziergang durch das Jahr der Brauchtümer werden Sie daran erinnert, wie die verschiedenen Feiertage in der Pilsener Region gefeiert wurden und welche Bräuche damit verbunden waren. Einige der Bräuche und Symbole haben sich bis heute gehalten, von anderen hören Sie vielleicht zum ersten Mal.
Städtische Mode und Trachten
Unterwegs treffen Sie auch auf die Ausstellung Städtische Kleidung, die sich auf Anziehsachen vom 16. bis zum 19 Jahrhundert konzentriert. Mithilfe eines Zeitstrahls erfahren Sie genau, wie sich die Modetrends von Anfang bis Ende des 19. Jahrhunderts veränderten. Sie steigen sogar hoch bis in das oberste Stockwerk des Gerlach-Hauses und das Treppensteigen lohnt sich, denn im Obergeschoss finden Sie eine zauberhafte Ausstellung über historische Trachten.