Propstei in Mariánská Týnice
Die Kirche in Týnice wurde als Eigentum des Klosters Plasy im Jahr 1250 bestätigt. Sie wurde nach und nach umgebaut und erweitert, um Kreuzgänge und Propstei ergänzt und wurde so zu einem bedeutenden Pilgerort. Seit Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts verläuft hier eine umfassende Generalrekonstruktion nach den ursprünglichen Plänen des bedeutenden Architekten Jan Blažej Santini, die dem Objekt allmählich sein ursprüngliches Aussehen wiederverleiht.
Jan Blažej Santini
Die barocke Blütezeit und der Aufstieg zum Pilgerort begannen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, als Abt Trojer die Týnicer Kirche umbauen und vergrößern ließ. Er fügte einen Kreuzganghof mit Glockenturm hinzu und gründete in Týnice eine Propstei. Trojers Nachfolger, Abt Evžen Tyttl, war Kenner und Gönner der Künste und einer der großzügigsten Bauherrn des böhmischen Barock. Er nahm Jana Blažej Santini in seine Dienste, Genie des mitteleuropäischen Spitzenbarock.
Entsprechend Santinis Projekten wurden auf dem Gut des Klosters eine Reihe herausragender Gebäude geschaffen, die maßgeblich zum kulturellen Ausdruck der Region beitrugen. Für Mariánská Týnice entwarf Santini den Neubau des gesamten Pilgerareals mit Propstei, gegründet auf einer bezogen auf Raum und Volumen einmaligen und sehr komplizierten, bis ins Detail durcharbeiteten Komposition.
Museum und Galerie der nördlichen Pilsener Region
Im Objekt der Barockkirche und der ehemaligen Propstei befinden sich gegenwärtig Museum und Galerie der nördlichen Pilsener Region. Die Dauerausstellung beinhaltet archäologische Denkmäler, eine Sammlung gotischer und barocker Kunst, Zunftherstellung, Wohnweise im 19. Jahrhundert in der Stadt und auf dem Land und halbstädtische Küche des 20. Jahrhunderts. Auch interessant ist die umfassende Sammlung von Kunst- und Gebrauchsgusseisen aus dem 19. Jahrhundert.